Am Nachmittag haben die Kinder dann wieder den Strand genossen. Allerdings bei Ebbe. Momentan tobt ein ziemlicher Sturm und es ist nicht so lustig fuer sie, staendig Salzwasser ueber den Kopf und in die Augen zu bekommen.


Als Marlen und ich über die Meldung des Urknall-Forschungszentrum reden, sitzt Bianca nebendran und hört mit einem Ohr mit. Plötzlich unterbricht sie uns: „Ich will auch mal wieder ein Knallbonbon haben!“ Wie kommt sie denn da drauf?! Aha – Urknall/Knallbonbon muss ja in ihrem Kopf das Selbe sein. Und sie weiss darüber hinaus zu berichten, dass Tipsy von den Teletubbies auch mal ein Knallbonbon zum Geburtstag bekommen hatte. Trotz dem Unterschied in der Materie doch auch ein bisschen passend zum Thema...
Das war gestern in den DW-Nachrichten zu lesen:
GENF: Das Europäische Zentrum für Teilchenphysik hat in der Nähe von Genf die größte Forschungsmaschine der Welt in Betrieb genommen. In dem Teilchenbeschleuniger LHC mit einem unterirdischen, knapp 27 Kilometer langen Ringtunnel sollen Protonen und andere Atomkerne auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden, um sie dann miteinander kollidieren zu lassen. Ziel ist es, Elementarteilchen zu erzeugen und so die Bedingungen des Urknalls nachzustellen. Damit wollen die rund 5.000 (!!!!!) beteiligten Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker Aufschluss über die Entstehung des Universums gewinnen.
27 Kilometer unterirdisch bauen, 5000 (unglaublich!!!) Leute beteiligen – kein Wunder, dass keine Kosten erwähnt wurden! Geld gibts genug auf dieser Welt, und Alter (und Klugheit?!?) schützt vor Torheit nicht! So feste kann ich meinen Kopf gar nicht schütteln, wie mir so ein Schwachsinn wehtut!!!!
In einer Predigt über Jona sagte Siegfried Kettling mal: „Wer Gott nicht gehorchen will, für den wird’s teuer!“ Er spielte darin auf die Fahrtkosten an, die Jona für die Überfahrt von Jafo nach Tarsis auf den Tisch blättern musste. Aber ich finde, das passt auf diese Meldung genauso zu...
Daniel ist krank und kann nicht am Treffen aller Gemeinden im Snuel-Distrikt teilnehmen. Ob man ihn denn besuchen könne, fragt man mich? Ich denke kurz nach und sage: „Natürlich kann man ihn besuchen, aber nicht zu lange, denn es geht ihm wirklich nicht gut.“ Eine typisch westliche Antwort eben.
Damit hatte man schon gerechnet. Einer der Leiter erzählt von einem Erlebnis. Ein amerikanischer Missionar war krank. Wie in Asien üblich, kam ein Khmer-Pastor, um ihn zu besuchen, zu ermutigen und mit ihm zu beten. Kaum war der Besucher angekommen, wetterte der Patient schon los (zumindest hörte es sich für den Kambodschaner so an): „Ich bin krank, kann man mich nicht mal in Ruhe lassen?? Ich brauche keine Leute, die ständig in meinem Haus ein- und ausgehen!“
Was für eine tolle Einstellung. Statt „Privatsphäre“ (Einsamkeit) gibt es Gemeinschaft. Statt sich alleine auf den Doktor verlassen, besinnt man sich auf das, was einem selber schon geholfen hat. Man wartet nicht darauf, bis der „Kranke die Ältesten zum Gebet ruft“, sondern man bietet das Gebet an – oft ist es das erste, was man tut, wenn man krank wird.
Am Anfang war das schon ein „Schock“, als über 10 Personen auftauchten. Aber später dachte ich: Was ein tolles Zeichen von Liebe und Freundschaft. Ich gehöre zu diesem Kreis von Brüdern und Schwestern dazu. Sie sorgen sich um mich, obwohl ich Ausländer bin. Wie hat mich das ermutigt!
Solche Krankenbesuche wünsche ich mir auch in Zukunft!