Wir sind fast da, man sieht schon das Meer. |
JP holt mich am Bahnhof ab. Sie wohnen in einem Häuschen, ziemlich nah am Meer. In der Umgebung werden gerade neue Bauplätze erschlossen, fast alle Grundstücke sind schon verkauft. Eine neue Nachbarschaft ist immer eine neue Chance.
Als wir ankommen, tobt Leo mit zwei japanischen Freunden auf einem Trampolin vor dem Haus. Wir gehen hinein, Nora hat gerade Besuch. Eine Nachbarin steht kurz vor der Entbindung, ihre Schwester ist zum Helfen gekommen. Beide Frauen sind immer wieder bei Nora. Auch zu anderen Müttern ist die Beziehung super.
Jesus und die Sekten
Nora hat immer wieder Möglichkeiten, ihren Nachbarinnen von Jesus zu erzählen. Es ist genau wie bei uns: manche finden es gut, andere sind zurückhaltend. Denn viele Japaner haben Angst vor Sekten.Immer wieder höre ich in Gesprächen, welchen Schaden die Aum-Sekte der christlichen Mission zugefügt hat. 1995 starben 13 Menschen bei einem Giftgasanschlag in der U-Bahn in Tokio, 6000 wurden verletzt. Aus diesem Grund sind viele Japaner (zu recht!) skeptisch, wenn ihnen eine neue Religion angeboten wird...
Eva und ihr Papa im Büro im Keller |
Jüngerschaft - Zukunft für Japans Gemeinden
JP versucht, ein Jüngerschaftsprogramm voran zu bringen. Dies ist seiner Meinung nach ein wichtiger Weg für schnelleres Wachstum der japanischen Gemeinde. Das Ziel des Kurses ist, Christen zu ermutigen, ihren Glauben weiterzugeben, auch wenn sie zum Teil noch nicht lange an Jesus glauben.Die Idee dahinter: Man muss nicht lange Jahre warten, bis man im Glauben „reif genug“ ist. Jeder kann anderen das Evangelium erklären, auch wenn er Jesus erst seit einem Tag kennt! (Mehr dazu in diesem Beitrag von JP Koch auf der Homepage von OMF Deutschland).
Während dem Jüngerschaftskurs erstellen die Teilnehmer unter anderem eine „Beziehungslandkarte“. Das ist eine Art MindMap, in der jeder die Leute aufschreibt, zu denen er eine engere oder weitere Beziehung hat: Familie, Nachbarn, Freunde, Kollegen… Dann betet man für die Leute und sucht Wege, ihnen von Jesus zu erzählen.
Eine Frau kontaktierte innerhalb von zwei Wochen nach dem Kurs alle (!) Leute auf ihrer Karte. Sie lud sie in ihre Gemeinde ein. Dort erzählte sie ihnen, was Jesus für sie bedeutet. Fast alle waren erstaunt, von ihrem Glauben zu erfahren. Sie hatten keine Ahnung, was das Christentum lehrt und wer Jesus ist.
Eine andere Frau sollte von ihrer Firma versetzt werden. Da sie gerade begonnen hatte, ihre Freunde in der Umgebung für Jesus zu gewinnen, kündigte sie kurzerhand ihre Stelle. Jetzt lebt sie von Sozialhilfe. Sie nutzt die gewonnen Zeit, um Obdachlosen im Park von Jesus zu erzählen. Einige sind durch sie sogar schon zum Glauben gekommen. Sie will jetzt die Stadt anfragen, ob sie nicht als Sozialarbeiterin angestellt werden kann?
Noch eins zum Abschied |
Impressionen aus Zenibako
Guten Appetit, Leo! |
Taxis am Bahnhof warten auf Kundschaft |
Zenibako Nightlife. Eher mager... |
Das Transportsystem ist unschlagbar! |