Donnerstag, 16. August 2018

Menschenmassen ohne Ende

"Shibuya musst du gesehen haben!", schwärmt Bel, als wir auseinander gehen. Diese Gegend sieht man oft in Filmen. Der Ort, nur wenige Stationen von Tokio entfernt (alles geht ineinander über, deshalb ist für mich sowieso alles nur "Tokio"...), hat einen der meist frequentierten Bahnhöfe Japans.

Vor dem Gebäude Kreuzungen, Zebrastreifen, breite Straßen und zehntausende von Menschen. Ich fühle mich wie in einem riesigen Ameisenhaufen.


Genau so hatte ich mir Japan immer vorgestellt. Ich fotografiere die Massen. Gehe auf eine Aussichtsplattform in einem Einkaufszentrum und schaue mir das Gewühl von oben an. Ich kann mich nicht sattsehen an den zig tausenden Jungen und Alten, Männern und Frauen, Schülern und Studenten, Geschäftsmännern und Pendlern.

Immer wieder schaue ich einzelnen Leuten ins Gesicht. Manchmal erfasst mich ein Blick erfasst für weniger als eine Sekunde. Dann tauchen die Augen wieder in die Masse ein. Weg sind sie. Dafür rollt eine weitere Welle von Menschen an.

Was zählt: Die Menge oder der Einzelne?

Wieso sind diese Massen so faszinierend? Müsste mein Blick nicht den Einzelnen suchen? Aber ist es überhaupt möglich, sich einer einzelnen Person innerhalb dieser Menschenmenge zuzuwenden?

Jesus hat dies geschafft. Er war oft von Massen umgeben und hatte trotzdem einen Blick für persönliche Schicksale. So ist er bis heute. Er sieht sogar noch mehr als nur das Gesicht: er sieht das Herz, die Gefühle, die Persönlichkeit. Mit jedem schreibt er eine persönliche Lebensgeschichte. Sein größter Wunsch ist eine Liebesbeziehung! Denn eines Tages, am Ende der Zeiten, werden sie sich gegenüber stehen: Jesus und jeder Einzelne, der mir aus dem Bahnhof entgegenkommt. Das ist einer der Gründe, warum wir Mission machen. Unsere Mitarbeiter suchen den Einzelnen mittein in der Masse und orientieren sich dabei an Jesus.

Wenn man allerdings beobachtet, wie die U-Bahnen im 2-Minuten-Takt einen Menschenschwall nach dem Anderen ausspuckt, kann man sich kaum vorstellen, wie Japan jemals mit dem Evangelium erreicht werden kann.

Auf der Aussichtsplattform eines Einkaufszentrums

Blick von oben.

Alles bunt, alles grell


1 Kommentar:

Sven Graaf hat gesagt…

Hallo Joachim, Ich finde es toll, von Deine Erfahrungen zu hören. Ich wünsche Dir tolle Begegnungen, und dass Du viele Inspirationen erhältst und geben kannst. Viele Grüße Sven