Freitag, 17. August 2018

ICE oder Shinkansen: Wer macht das Rennen?

Freitag, 17. August 2018

Bis zu 320 km/h: Japanischer Shinkansen
Der Vormittag vergeht mit Gesprächen mit mehreren Leitern von OMF Japan. Nach dem Mittagessen begleitet mich Sho Sugaya, der im Oktober übrigens Referent beim deutsch-japanischen Missionsfest in Mücke sein wird, mit der U-Bahn zum Bahnhof in Tokio. Er leitet mich durch das Gewirr aus unterirdischen Gängen und Menschen.

Schließlich komme ich an meinem Bahnsteig an. Ich werde mit dem Shinkansen, einem japanischen Hochgeschwindigkeitszug, nach Hanamaki fahren. Die Züge können bis zu 320 km/h fahren. Als „guter Deutscher“ bin ich natürlich gespannt, ob ein Shinkansen komfortabler und bequemer ist als ein ICE.
Die Züge fahren auf die Sekunde (nicht: Minute!) genau!

Ich habe eine Reservierung: Wagen 8, Platz 10. Am Bahnsteig finde sofort die exakte Stelle, an der Wagen 8 zum Stehen kommen wird. Nachdem der Zug eingefahren und die Fahrgäste ausgestiegen sind, dürfen wir aber noch noch nicht einsteigen.

Ein Reinigungstrupp geht durch die Waggons, fegt den Boden, staubt die Sitze ab und wechselt die Schutztücher der Kopfstützen. Anschließend werden alle Sitze umgedreht, denn die Fahrtrichtung ändert sich für unsere Strecke. Verrückt!
Klug: Rechts stellen sich die Pasagiere an, die mit dem nächsten Zug fahren. Links diejenigen, die mit dem übernächsten Zug fahren.

Erst als die Putzkräfte den Zug verlassen haben, dürfen wir einsteigen. Es ist wirklich luxuriös. So viel Beinfreiheit hatte ich noch nie in einem Zug. Die Sitze sind breit und bequem. Vor jeder Haltestelle ist eine Ansage: der nächste und auch der übernächste Stopp wird angesagt. Clever. 

Glücklich, weil die Beine nicht einschlafen wie im Flieger :-)
Wir fahren unter anderem durch Sendai und Fukushima. Das Leben in Fukushima scheint nach dem, was ich aus dem Zug beobachte, wieder normal zu sein. Was ich erst abends über Instagram erfahre: eine Bekannte aus Deutschland ist gerade zu dieser Zeit von der Uni aus in Fukushima. Schade, dass wir uns nicht gesehen haben.

In Hanamaki holen mich Peter und Renate Yonge ab. Jetzt bin ich in der Region Tohoku. Der nächste Teil meiner Reise beginnt.

Dieser Halt: Fukushima
Blick aus dem Fenster: Stadt
Blick aus dem Fenster: Land
Hier der Beweis: Mindestens 20 cm bis zum Vodersitz :-)

1 Kommentar:

Eckehard Scharfschwerdt hat gesagt…

Spannend zu lesen, wie es Dir geht. Das mit dem Umdrehen der Sitze ist cool, in Chinas Schnellzügen auch, aber der Service ist natürlich nicht so freundlich wie in Japan...