Freitag, 14. November 2008

Umzug - Endlich geschafft!!

Gestern war der Umzugstag. Das Haus wurde auf den Kopf gestellt, Playmobilfiguren aus den letzten Ecken gefegt, die letzten Artikel verkauft. Um 15 Uhr kam der Pick-Up, um die Sachen aufzuladen: Kisten, Kartons und Möbel! So was geht nur in Kambodscha. Auch unsere Kollegen aus den USA zogen am selben Tag aus.

Um 17:00 trafen wir uns alle zum gemeinsamen Abendessen im open-air Grillrestaurant an der Hauptstrasse: Krutsches, Wiebes, Zwygarts, Herr Sott aus der Gemeinde, die Fahrer und wir. Dann ging es los, wir mussten nachts fahren. Während dem 3-tägigen Boot-Festival in Phnom Penh schwillt die Einwohnerzahl um das doppelte an. Darum werden keine Transportfahrzeuge in die Stadt gelassen.

Es war bereits dunkel, als wir losfuhren. Wenig Verkehr. Zwei Stops, zum Tanken und zum was Essen. Schliesslich ein Stau: Die Polizei hatte (auf der einspurigen Fahrbahn) alle Busse und Lastwagen angehalten, da diese noch nicht in die Stadt durften. 3 Stunden standen die Armen schon in der Nacht! Bianca hatte den Einfall: „Papa, wir müssen beten, dass der Stau wieder aufhört!“ Papa betet, und Minuten später kommen 4 Bonzen-Landcruiser mit Reichen und Mächtigen auf der Gegenspur an uns vorbeigefahren; die Polizei macht den Weg frei. Unser Fahrer hängt sich sofort dran und Minuten später haben wir die kilometerlange Blechschlange hinter uns gelassen!

Nächster Stop Phnom Penh, Nachts um 11 Uhr. Direkt hinter der Brücke warten Polizisten, das Fahrverbot steht immer noch. Unser Fahrer hält (das ist in Kambodscha so natürlich wie Essen und Trinken) eine Handvoll Scheine aus dem Fenster. Trotzdem will uns der Verkehrswächter an die Seite winken, da entgegnet unser Fahrer empört: „Ich habe dir 5000 Riels gegeben!“ (1 Euro). Der Herr Polizist tritt zur Seite und lässt uns durch... (Unser Bericht wurde von mehreren Kollegen heute morgen als „kambodschanischer Durchzug durchs Rote Meer“ kommentiert...)

Wir sind so froh, dass wir die Packerei endlich geschafft haben. Unsere Mitmissionare freuen sich über mehrere Kisten mit guten Sachen, die wir nicht mehr brauchen und verschenken. Die Kinder spielen, gucken Bücher an, schauen „Biene Maja“ – und relaxen einfach. Wir haben die Möbel im Lager verstaut. Wir froh wir sind, endlich in Phnom Penh zu sein.

Aber sobald wir die Augen zumachen, laufen wir sofort wieder durch die Strassen Snouls, gehen im Gummiwald spazieren oder sitzen mit unseren Freunden vor dem Haus und reden. Wir sind froh, wie wunderbar Gott uns in den letzten 3 Jahren geführt gesegnet hat – und zugleich ziemlich traurig. Ein gutes Zeichen, denke ich!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Schön und traurig zugleich! Alles hat zwei Seiten...