Dienstag, 18. Dezember 2007

Weihnachten hinter uns, Weihnachten vor uns...

Danke für alle, die an unsere Weihnachtsfeier gedacht und dafür gebetet haben. Wir hatten einen tollen Tag.
 
Volle Kanne Vorbereitung
Am Samstag Mittag begannen die Köche, Kiloweise Gemüse zu schnipseln, 20 KG Rindfleisch zu schneiden, 3 Hühner zu schlachten, 25 Kokosnüsse aufschlagen und die Milch abfangen usw. Dadurch das hinter unserem Haus ein Vorplatz plus ein (unbenutzter) Schweinestall ist, konnte alles vor Ort erledigt werden.
 
Um 13 Uhr kam Esther mit dem Keyboard an. Um 14 Uhr kamen eine handvoll Kinder, um die Lieder zu üben. Die wichtigesten Rollen für's Mini-Krippenspiel waren nicht da; Kinder mussten in der Schule sein.
 
Um 15 Uhr setzten wir uns mit allen Köchen und Teenagern zusammen, sprachen das Programm durch und beteten miteinander. Danach bekam unser Haus ein neues Outfit: schöne Weihnachtsdeko, Banner wurden über der Bühne aufgehängt, 1000-Watt-Strahler an die Decke montiert. Qualm vom Holzfeuer zog durch alle Räume. Die Teenies spielten nochmals alle Lieder durch; anschliessend wurden auch sie zu verschiedenen Arbeiten eingeteilt.
 
Gegen Abend kochten sich die Köche eine Mahlzeit und wir sassen mit einigen Leuten bis um 21 Uhr und sangen Lieder! Tolle Athmosphäre.
 
Am Sonntag öffneten wir die Türen um 6 Uhr. Die ersten Köche und Kinder trudelten ein, das Koch-Chaos ging weiter... Nach einer Weile wurde das Zelt gebraucht und aufgebaut; Schüsseln, Teller, Gläser usw. für 200 Leute wurde gebracht. Um 11 Uhr kam endlich auch das Sound-System - eine riesige Boxenwand wurde auf dem angrenzenden Grundstück aufgebaut, der traditionelle Blech-Lautsprecher auf dem Balkon montiert. (Diese Lautsprecher sind für uns immer eine Qual, wenn bei Beerdigungen der Singsang der Mönche und die Ansprachen der Geistlichen von 5 Uhr morgens bis 10 Uhr abends in die ganze Nachbarschaft übertragen werden...) Es gab 1000 kleine Handgriffe zu erledigen, aber um 14 Uhr, dem offiziellen Beginn war alles vorbereitet. Musik dröhnte aus den Lautsprechern, ein paar Leute wurden als Begrüssungsteam abgeordnet, die ersten 50 Kinder sassen schon auf den Stühlen.
 
Ob jemand kommt und hört??
Zuerst kam niemand, nur Kinder. Damit hatten wir gerechnet, darum war der inoffizielle Beginn sowieso auf 15 Uhr festgelegt worden. Aus 2 umliegenden Gemeinden kamen mehrere Deligierte. Immer noch wenige erwachsene Gäste, dafür immer mehr Kinder. Um 14:45 kamen einige Leute, um 15:10 begannen wir mit dem Programm. Das war dann der Startschuss für die Leute aus der Nachbarschaft: Sobald sie merkten, dass es wirklich losgeht, machten auch sie sich auf den Weg zu uns.
 
Wir begannen mit 3 Kinderliedern, Rebecca gab eine kurze Einführung in den Sinn von Weihnachten, dann war ich dran mit der Predigt. Es machte viel Spass, den Leuten von grosser Freude, dem Retter und dem Frieden zu erzählen, den Gott seinen geliebten Kindern schenken will. Die Kinder machten zwar einen riesen Lärm, also musste ich sie kurzfristig mit vielen Fragen und Antworten bei der Stange halten... Auch die Erwachsenen hörten gut zu, was mich erstaunte und freute. In Kambodscha wird oft auch bei Vorträgen und Predigten geredet und alles mögliche gemacht - dabeisein ist alles, auch wenn man nicht zuhört. Dass die Erwachsenen offensichtlich Interesse und auch Spass beim Zuhören hatten, war eine grosse Ermutigung für uns. Am Ende führten die Teenager noch ein Lied auf. Zum Essen blieben die meisten Gäste noch da.
 
Fazit: Gemischte Gefühle, aber die Dankbarkeit überwiegt...
Alles in allem war der Sonntag war ein schöner, aber auch ein trauriger Tag. Traurig, weil wir uns mehr Erwachsene Gäste gewünscht hätten. Wir haben eine fantastische Botschaft; bereiteten ein schönes Programm vor, kochten den leckersten Curry-Eintopf von ganz Snuel... So viel Liebe wurde in die Vorbereitungen gesteckt. Aber wie bei Jesu Gleichnis vom Hochzeitsmahl kamen auch bei uns nur wenige von den geladenen Gästen. So viel verschwendeter Aufwand, verschwendete Liebe?? Mir kamen unsere Khmer Brüder und Schwestern vor wie Maria in Johannes 12. Sie salbte Jesus aus verschwenderischer Liebe mit ihrem kostbarem Öl. Und dafür wurde sie von ihm gelobt und ermutigt - so auch unsere Freunde hier!
 
Im Ganzen gesehen war es für die Gemeinde trotzdem ein toller Tag und ein Zeichen, wie die Gemeinde gewachsen ist. Ein grosser Teil der Organisation und praktischen Durchführung wurde vom Snuel-Leuten übernommen. Die Gesamtkosten von 240 $ wurden bis auf einen kleinen Betrag komplett aus der Kollekte bezahlt. Durch die vielen Helfer - Nachbarn, Freunde, Teenies, die zum Teil noch keine Christen sind, sind fröhliche Beziehungen gewachsen. Wie wertvoll war die Liebe und Harmonie untereinander. Mögen die Leute, die mit Hand anpackten, weiter in die Familie Gottes hineinwachsen.

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