Ich (Joachim) habe lange nichts mehr veröffentlicht.
Da wir im kommenden Jahr wieder nach Kambodscha ausreisen, interessiert sich der eine oder andere vielleicht dafür, wie ich überhaupt dazu kam, Missionar zu werden?
Hier ist ein kleiner Ausschnitt aus meinem Zeugnis – ein Stück meiner Geschichte mit Gott, der mir beigebracht hat, ihm Gutes zuzutrauen, selbst wenn das bedeuten könnte, Missionar zu werden. (Was ja, ehrlich gesagt, immer noch ein Angstthema für viele ist.)
Ein ungewöhnlicher Anfang
Im Sommer 1995 – also vor fast 30 Jahren – machte ich mein Bibelschulpraktikum auf den Philippinen.
Damals war das ziemlich ungewöhnlich: Ich war erst der zweite Student meiner Bibelschule, dem ein Auslandspraktikum erlaubt wurde.
Ich hatte zwar einen klaren Ruf in die Mission, aber ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, Missionar zu werden.
Drei Jahre lang versuchte ich, Gott davon zu überzeugen, dass andere Wege besser wären – zum Beispiel als Jugendpastor.
Aber Gott ließ mich nicht los.
Ein Wendepunkt auf den Philippinen
So flog ich eher widerwillig zu meinem Einsatz. Die ersten Wochen waren ehrlich gesagt hart – alles war fremd, ungewohnt und herausfordernd.
Doch dann durfte ich einige Tage an einer Bibelschule verbringen, und dort veränderte Gott mein Herz.
In den Begegnungen mit den Studierenden zeigte er mir, dass er Dinge in meine Persönlichkeit hineingelegt hat, die genau in eine asiatische Kultur passen.
Es war, als hätte er mich mit Asien im Sinn geschaffen.
Diese Erkenntnis war ein Wendepunkt.
Ohne diesen Einsatz hätte ich nie verstanden, wie Gott mich geformt und wozu er mich berufen hat.
Mein Serve Asia-Einsatz mit OMF war tatsächlich der Schlüsselmoment meiner Berufung.
Ein Bibelvers als Schlussakkord
An meiner letzten Station legte Gott noch einmal den geistlichen Schlusspunkt:
Auf dem Kopfkissen im Gästezimmer lag ein Zettel mit einem Bibelvers:
„Habe deine Lust am HERRN; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.“ (Psalm 37,4)Dieser Vers fasst alles zusammen, was Gott mir in jener Zeit gezeigt hat:
Wenn ich mich seinem Willen unterordne, handelt er nicht gegen mich, sondern für mich.
Er führt mich immer tiefer hinein – nicht nur in meine Berufung, sondern in meine Bestimmung als Mensch, so wie er mich geschaffen hat.
Drei Jahrzehnte später
Seitdem durfte ich viele Jahre in Kambodscha dienen, später bei OMF Deutschland – und ab 2026 geht es wieder nach Kambodscha.
Wenn das nicht long-term ist, was dann? 😉
Zum Nachdenken
Vielleicht kämpfst du auch gerade mit Gottes Führung in deinem Leben – vielleicht mit dem Gefühl, dass seine Wege dich zu weit hinausführen oder zu viel kosten könnten.
Ich habe gelernt: Gott handelt nicht gegen uns, sondern für uns.
Wenn wir ihm vertrauen, entdecken wir oft erst unterwegs, dass er uns genau richtig geschaffen hat – für das, wozu er uns ruft.














