Montag, 18. Mai 2015

Gute neue Bücher

Ich habe in den letzten Wochen mehrere neue Bücher gelesen. 
Hier stelle ich einige davon kurz vor. 

C.H. Spurgeon - Finales Manifesto

Ein Buch, das aufrüttelt

Dieses Buch ist ein guter Einstieg für alle, die den Londoner Meisterprediger noch nicht kennen. 

Im ersten Abschnitt des Buches wird der Autor ausführlich vorgestellt. Außerdem werden die Umstände erklärt, die zu Spurgeons eindrücklichen Worten führten. Dabei wird deutlich: es mögen zwar über 100 Jahre zwischen den Predigten und dem heutigen Leser liegen. Doch "Der letzte große Kampf der Menschheit" wird heute mit größerer Heftigkeit gekämpft als damals. Er geht alle Christen an, besonders uns in der "aufgeklärten" westlichen Welt. 

Spurgeon fragt: Welche Rolle spielt das Wort Gottes, die Bibel? Räumen wir ihr die Autorität ein, die sie für sich beansprucht? Daran entscheidet sich, ob Gemeinde dem Willen Gottes entspricht. Daran entscheidet sich auch, ob der Heilige Geist seine Kraft entfalten kann. Wenn nicht, hat die Christenheit den Kampf schon verloren. 

Ein Blick in die Deutsche und Schweizer Gemeindelandschaft sagt mir: dieses Buch ist brandaktuell und sollte von vielen Christen gelesen werden - mehrmals.

Timothy Keller - Bedingungslos geliebt

Ein wunderbares Buch

Was kann man über das „Gleichnis vom verlorenen Sohn“ noch Neues schreiben?  Hundertmal hat man die Geschichte gelesen oder gehört… 

Dieses Buch ist wie eine geführte Exkursion zu Fuß durch ein eigentlich bekanntes Naturgebiet. Man wird auf verborgene Schönheiten am Wegesrand aufmerksam gemacht. Anderes, was man eigentlich zu kennen glaubte, bekommt durch vertiefte Erläuterungen eine tiefere Bedeutung. Langsam nur kommt man voran, aber am Ende ist man ein anderer Mensch. 

Ganz egal, ob man sich eher mit dem jüngeren oder dem älteren Bruder oder mit beiden identifiziert. Am Ende ist nur wichtig, ob man dem Vater ganz neu sein Herz geöffnet hat. 

Danke, Tim Keller, für diese Reise zu mir selbst, hin zu Gott. 

Bernhard Meuser - Beten. Eine Sehnsucht

Gebet fürs Hier und Jetzt

Eigentlich ist mir nicht nach einem Buch übers Gebet. Ich bin nicht der meditative Typ. Aber dieses Buch packt mich von der ersten Seite. Es spricht die Sprache von heute. Die Gedanken helfen, das Gebet in der Welt von heute neu zu entdecken. Es entwickelt eine Spiritualität, die mich auch als Mann nicht befremdet. 

Das Schönste: es weckt, durch faszinierende Formulierungen und packende Beispiele aus alter und neuer Zeit, tatsächlich die Sehnsucht in mir, zu beten. Vielfältig, nicht auf eine Form festgelegt. 

Zwei Punkte Abzug gebe ich dafür, dass es sich bei den Lebensbildern ausschließlich auf Christen aus dem katholischen Raum bezieht. Und: das Kapitel über die Marienverehrung ist ein Ausreisser, der nicht hätte sein müssen. 


Ich empfehle dieses Buch trotzdem weiter, auch an Männer, die dem Glauben distanziert gegenüberstehen. Dieses Buch wird ihnen helfen, ihre Sehnsucht nach Ewigkeit zu entdecken und ihr nachzugehen.