Mittwoch, 24. September 2008

In der Wueste

Heute morgen waren wir in der Wueste, ein riesiges Gebiet mit weissen bzw. rotem Sand. Ein tolles Erlebnis (muehsames Gehen, Sand im Mund, quengelnde Kinder usw...), hat uns etwas von dem verdeutlicht, was die Israeliten 40 Jahre in der Wueste durchgemacht haben. Und wir waren nicht mal 40 Minuten dort.

Am Nachmittag haben die Kinder dann wieder den Strand genossen. Allerdings bei Ebbe. Momentan tobt ein ziemlicher Sturm und es ist nicht so lustig fuer sie, staendig Salzwasser ueber den Kopf und in die Augen zu bekommen.

Montag, 22. September 2008

Traumstrand in Mui Ne

Nachdem wir 4 Tage im Stress von Ho Chi Minh City verbracht haben, war uns klar, dass dies keine Stadt fuer Familien mit kleinen Kindern ist. Den Kinder war langweilig, wenn man draussen war, musste man viel laufen und bei dem Verkehr kamen ihre Schutzengel kaum mit... Ich war einmal im War Memorial Museum, wo zu verschiedenen Themen des Vietnamkrieges Fotos von Kriegsfotografen ausgestellt waren. Das war noch zu Zeiten, als CNN Reporter nicht in die Truppen "eingebettet" wurden und 24 Stunden live berichteten.

Nach einer 5stuendigen Fahrt sind wir jetzt in Mui Ne, wo wir ein schoenes, kleines Hotel am Strand gefunden haben. Wir haben nur 1 Zimmer, aber das ist jetzt auch gut, weil unsere 3 Maedels alle krank sind: Fieber, Halsweh, Durchfall usw. Ein richtiger "Traum-Familienurlaub" eben. Pech.

Hier ist der Wind aber wunderschoen, die Wellen sind hoch und stark und man koennte auch Wind-Kiting lernen (was mich total reizen wuerde, seid ich das mal in Sankt-Peter-Ording gesehen habe). Man steht auf einem Surfbrett und wird von einem Fallschirm/Paraglider gezogen. Eine Art oekologisches Wasserski-fahren. Mal sehen, ob ich es noch auf die Reihe kriege, einen Kurs zu machen.

Freitag, 19. September 2008

Was wir werden wollen, und was wir schon sind...

Wir reden mit den Kindern ueber ihre Berufsideen. Evelyn haette gerne mal einen Reiterhof, auf dem sie Kindern das Reiten beibringen kann. Bianca will Ballerina werden. Taenzerinnen aller Art haben es ihr angetan. Dann fallen noch weitere Berufe, und Marlen meint: "Ihr koenntet ja auch Missionare werden."

Darauf kommt die empoerte Antwort: "Aber Mama, das sind wir doch schon!"

Stimmt! Unsere Kinder waren Tueroeffner und Vertrauensbildner Nummer 1!

Donnerstag, 18. September 2008

Email Snippet

We're enjoying Vietnam a lot, though it's a bit exhausting - all the new smells and sights and sounds, and the SPEED of life!! Rush-hour in PP looks like a bore compared to traffic in Ho Chi Minh City, I would not have believed it!! It's absolutely crazy!

Unfortunately, Evelyn got high fever and we can't do a lot. Marlen and I are taking turns, going shopping and sightseeing. Went to the War Museum today, which was amazing (but by far not as disturbing as the S-21 (in Phnom Penh, were inmates were tortured and killed) and eye opening.

Mittwoch, 17. September 2008

Einreise nach Vietnam

Zum ersten Mal konnten wir ueber den Grenzuebergang bei Snuel das Land verlassen. Von unserem Haus aus sind es nur 18 km ueber eine absolut holprige Strasse bis zur Vietnamesischen Grenze, und von dort aus 160 km bis nach Ho Chi Minh City (Saigon). Also viel kuerzer als die 250 km nach Phnom Penh zu fahren, und dann mit dem Bus nochmals stundenlang durch die Gegend zu gurken.

Bei der Ausreise wurden unsere Paesse von 2 Beamten ausgiebig in Augenschein genommen. Anschliessend fuellten sie unsere Ausreise-Karten nochmals aus - sie konnten meine Schrift nicht entziffern! Schliesslich mussten sie nochmals genau ueberpruefen, ob unsere Paesse auch in Ordnung sind, und nach ueber einer halben Stunde konnten wir auf die andere Seite fahren, wo das Selbe nochmals statt fand... Insgesamt dauerte der Wechsel von der Snoul- auf die Vietnamesische Seite 1 Stunde 15 Minuten, fuer 3 Stempel und eine Strecke von 400 Metern.

Aergerlich war, dass der vietnamesische Wachposten nicht darueber erfreut war, dass ich meine Familie beim Grenzuebertritt fotografierte. Ich musste saemtliche Grenzfotos loeschen, das war echt schade... Unser Fahrer meinte, dass die Vietnamesen nicht moechten, dass jemand dokumentiert, wieviel Land sie Kambodscha "gestohlen" haben... Na ja, Kambodschaner sind auf Vietnamesen eh nicht gut zu sprechen!

Nachdem wir endlich auf der anderen Seite waren, mussten wir uns erst dran gewoehnen, dass uns die Leute nicht mehr verstehen. Alles sieht noch so aehnlich aus, und doch ist es ganz anders. Vor allem haben uns die geteerten Strassen beeindruckt, die direkt ab der Grenze beginnen. In Kambodscha muesste das doch auch moeglich sein, gute Strassen zu bauen? Es ist alles eine Frage des Willens. Aber wo kein Wille ist, wird es auch nie einen Weg geben...

Montag, 15. September 2008

Studientag China mit James Hudson Taylor IV


James Hudson Taylor IV wird in Muecke beim Herbst-Missionsfest dabei sein. Diesen Anlass solltet ihr nicht verpassen! Er wird an mehreren Orten in Deutschland sprechen, u.a. wird ihn auch Bibel TV mit ins Programm nehmen.

Das Highlight ist der "Studientag China" am Samstag, und ihr findet Informationen ueber das Programm und die interessanten, hochkaraetigen Referenten unter: http://www.studientag-china.de/.

Das Geisterfest hat begonnen

Heute beginnt unser Urlaub in Vietnam. Ohne es zu wissen, sind wir die ganze Zeit ders Geisterfestes ausser Landes. Wow, da haben wir Glueck gehabt... Heute morgen wurden wir um 3 Uhr in der Fruehe geweckt!! Die Lautsprecher vom oertlichen Tempel sind in alle Himmelsrichtungen gestellt und machen lange vor dem Morgengrauen darauf aufmerksam, dass die Geister der verstorbenen Familienangehoerigen jetzt auf ihre Versorgung warten. Dieser Laerm wird fuer 2 Wochen von morgens um 3 bis abends um 9 oder 10 Uhr durchgehend zu hoeren sein!

Einmal im Jahr werden die Geister naemlich fuer einen Monat aus der Hoelle herausgelassen, um in 7 Tempeln nach Essen zu suchen, das ihnen von ihren Familien dargebracht wird. Finden sie nichts vor, werden sie boese und suchen ihre Familien mit Krankheiten und Unglueck heim! Darum ist jede Familie darauf bedacht, die noetigen Opfer zu bringen. Vor allem finden die Opferungen in der Nacht statt, da Geister bekanntlich das Tageslicht scheuen.

Wir haben am Sonntag im Gottesdienst darueber geredet, dass der Teufel ein Luegner und ein Moerder ist und fuer Menschen NIE etwas Gutes im Sinn hat. Darum schuetteln wir ueber dieses Fest auch nicht den Kopf, sondern beten darum, dass unsere Christen in dieser Zeit keine Angst haben. Bisher waren mit diesem Fest immer Rueckschlaege in unserer Arbeit verbunden. Darum wollen wir fest bleiben, denn: "Wenn wir fest mit Jesus verbunden sind und dem Teufel widerstehen, dann flieht er WEIT von uns fort!" (Jakobus 4:9)

Sonntag, 14. September 2008

Weiter gehts mit dem Urknall....

Als Marlen und ich über die Meldung des Urknall-Forschungszentrum reden, sitzt Bianca nebendran und hört mit einem Ohr mit. Plötzlich unterbricht sie uns: „Ich will auch mal wieder ein Knallbonbon haben!“ Wie kommt sie denn da drauf?! Aha – Urknall/Knallbonbon muss ja in ihrem Kopf das Selbe sein. Und sie weiss darüber hinaus zu berichten, dass Tipsy von den Teletubbies auch mal ein Knallbonbon zum Geburtstag bekommen hatte. Trotz dem Unterschied in der Materie doch auch ein bisschen passend zum Thema...

Freitag, 12. September 2008

Unglaube ist teuer!!!!!

Das war gestern in den DW-Nachrichten zu lesen:

Weltweit größter Teilchenbeschleuniger in Betrieb

GENF: Das Europäische Zentrum für Teilchenphysik hat in der Nähe von Genf die größte Forschungsmaschine der Welt in Betrieb genommen. In dem Teilchenbeschleuniger LHC mit einem unterirdischen, knapp 27 Kilometer langen Ringtunnel sollen Protonen und andere Atomkerne auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden, um sie dann miteinander kollidieren zu lassen. Ziel ist es, Elementarteilchen zu erzeugen und so die Bedingungen des Urknalls nachzustellen. Damit wollen die rund 5.000 (!!!!!) beteiligten Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker Aufschluss über die Entstehung des Universums gewinnen.

27 Kilometer unterirdisch bauen, 5000 (unglaublich!!!) Leute beteiligen – kein Wunder, dass keine Kosten erwähnt wurden! Geld gibts genug auf dieser Welt, und Alter (und Klugheit?!?) schützt vor Torheit nicht! So feste kann ich meinen Kopf gar nicht schütteln, wie mir so ein Schwachsinn wehtut!!!!

In einer Predigt über Jona sagte Siegfried Kettling mal: „Wer Gott nicht gehorchen will, für den wird’s teuer!“ Er spielte darin auf die Fahrtkosten an, die Jona für die Überfahrt von Jafo nach Tarsis auf den Tisch blättern musste. Aber ich finde, das passt auf diese Meldung genauso zu...

Donnerstag, 11. September 2008

Asiatische Krankenbesuche

Daniel ist krank und kann nicht am Treffen aller Gemeinden im Snuel-Distrikt teilnehmen. Ob man ihn denn besuchen könne, fragt man mich? Ich denke kurz nach und sage: „Natürlich kann man ihn besuchen, aber nicht zu lange, denn es geht ihm wirklich nicht gut.“ Eine typisch westliche Antwort eben.

Damit hatte man schon gerechnet. Einer der Leiter erzählt von einem Erlebnis. Ein amerikanischer Missionar war krank. Wie in Asien üblich, kam ein Khmer-Pastor, um ihn zu besuchen, zu ermutigen und mit ihm zu beten. Kaum war der Besucher angekommen, wetterte der Patient schon los (zumindest hörte es sich für den Kambodschaner so an): „Ich bin krank, kann man mich nicht mal in Ruhe lassen?? Ich brauche keine Leute, die ständig in meinem Haus ein- und ausgehen!“

„Wir sind nicht so“, erklären mir die Leute. „Wir wollen doch wissen, wie es unseren Freunden geht! Darum gehen wir gemeinsam mit einigen Leuten zu Besuch. Dann schauen wir persönlich, was los ist. Wir denken miteinander darüber nach, was das für eine Krankheit ist, und welche Wurzeln oder Kräuter ihm gut tun würden. Dann beten wir gemeinsam und gehen dann wieder nach Hause. Aber wir können unsere Geschwister in so einer Situation nicht alleine lassen!“

Was für eine tolle Einstellung. Statt „Privatsphäre“ (Einsamkeit) gibt es Gemeinschaft. Statt sich alleine auf den Doktor verlassen, besinnt man sich auf das, was einem selber schon geholfen hat. Man wartet nicht darauf, bis der „Kranke die Ältesten zum Gebet ruft“, sondern man bietet das Gebet an – oft ist es das erste, was man tut, wenn man krank wird.

Ich erinnerte mich an meine erste Erfahrung mit dieser Art, Kranke nicht alleine zu lassen. Ich hatte Fieber und konnte nicht in den Gottesdienst gehen. Natürlich fragten die Leute an dem Sonntag nach mir. Als sie hörten, was los war, beteten sie im Gottesdienst sofort für mich. Im Anschluss machte sich fast die ganze Gemeinde auf, um mich daheim zu besuchen. So sassen wir alle im Wohnzimmer auf dem Boden und beteten gemeinsam für meine Genesung.

Am Anfang war das schon ein „Schock“, als über 10 Personen auftauchten. Aber später dachte ich: Was ein tolles Zeichen von Liebe und Freundschaft. Ich gehöre zu diesem Kreis von Brüdern und Schwestern dazu. Sie sorgen sich um mich, obwohl ich Ausländer bin. Wie hat mich das ermutigt!

Solche Krankenbesuche wünsche ich mir auch in Zukunft!